EYPR-EDHF

Am 20. März flog ich unsere Midnight Pearl nach Litauen zur Firma Termikas, die das Flugzeug von Anfang an zuverlässig technisch betreut hatten. Der Plan war, nach langem hin und her, das Flugzeug in einen Container zu stecken und nach Florida überführen zu lassen.

Meine Idee war eigentlich, dass abgesehen von den Tragflächen, das Flugzeug hätte ganz bleiben können. Das Höhlenruder war etwas breiter als die Breite des Containers, ich dachte jedoch, dass man den Flieger in einem leichten Winkel im Container verbringen könne. 

Beim Gespräch mit dem verantwortlichen Mechaniker wurde deutlich, dass nicht nur die Flächen abgebaut werden mussten.

Durch das Aufschwingen des Containers während der Überfahrt und das Verladen des Containers von Land auf Seeweg hätte man die Idee, den Flieger leicht gedreht zu verschicken, nicht verwirklichen können.

Es hätten die Radschuhe, das Höhlenruder, das Seitenruder und der Propeller abgebaut werden müssen, um das Flugzeug ausreichend an Bug und Heck gegen Transportschäden abzusichern.

Nachdem uns der Flieger nun 14 Jahre über 420 Flugstunden ohne Probleme perfekt gedient hatte und auch die drei Stunden nach Litauen schnell und sicher geflogen waren, fasste ich den Entschluss, das Geld fürs Zerlegen und Einpacken für eine gründliche Inspektion und Aufrüstung mit ADS-B, was für USA sowieso anstand, sowie einen Zusatztank auszugeben.

Nach kurzer Absprache mit dem anderen Teilhaber, meiner lieben Ehefrau, waren die Würfel gefallen.

Midnight Pearl sollte den Atlantik überqueren.

Auf der Flugzeugmesse SunNFun in Florida wurde ein 33 Gallonen TurtlePac Zusatztank mit Pumpe erworben

Screenshot

Eine günstige ADS B Lösung erwies sich als nicht mehr funktionsfähig, worauf wir dann kurzfristig einen komplett neuen Transponder kaufen mussten. 

Leider hing dieser dann fast zwei Wochen im litauischen Zoll fest, was meinen geplanten Abflug ebenfalls verzögerte.

Einen Tag vor Abflug nach Litauen fand man zusätzlich noch einen Riß in einer Schweißnaht im Motorträger.

Nach einiger Diskussion mit diversen Fachleuten, entschied ich mich für die Reparatur, die fachgerecht sogar am Wochenende durchgeführt wurde, trotzdem aber nochmals zwei Tage kostete. 

Am Tag meiner Ankunft sah der Flieger noch lange nicht fertig aus.

TERMIKAS arbeitete quasi rund um die Uhr.

Der erste Testflug mit dem neuen Zusatztank fand dann am Samstag, den 01. Juni, in EYPR statt. Das Tank System arbeitet der einwandfrei, die Programmierung des Transponders jedoch benötigte mehr Expertise, als ich leisten konnte.

 

Am Nachmittag flog ich das Flugzeug zurück nach Deutschland, zum Hungrigen Wolf EDHF. Ich probierte weiterhin die Tankanlage aus, alles funktionierte wie ausgedacht, Ein sehr entspannter Flug, ich hätte als Ausweichflugplatz für den hungrigen Wolf  meinen Startplatz EYPR nehmen können. Die Reichweite betrug 6 Stunden und 30 Minuten bei 190+ Knoten TAS.

Das Transponder Problem wurde am Montag, den 3. Juni kurzfristig und professionell bei der Firma Porta Air Service behoben. 

Dennoch brauchten wir 4 Stunden, um den Transponder einzurichten und die Navigationsgeräte auf dem neuesten Stand zu bringen. Der Plan war nun, am Dienstag loszufliegen. 

Hätte da nicht ein kurzfristiges Aufbrisen der Winde in Reykjavik in Böen über 40 Knoten für die nächsten drei Tage einen Strich durch die Rechnung gemacht.

So entschied ich mich, noch drei Tage mit meiner Enkelin zu verbringen anstatt in Wick, EGPC, Schottland, zu warten.

Tatsächlich brauchte ich aber die drei Tage noch, um mich auf den Flug besser vorzubereiten.

In dem von einem Fliegerkameraden ausgeliehenen Kälteschutzanzug hätte ich nicht 4 Stunden fliegen können. Dieser war eigentlich zum Verlassen eines Schiffes entwickelt und um ihn vor dem Sinken noch schnell anzuziehen. 

Das Fliegen in einem komplett angezogenen Immersion Suit war für mich ausgeschlossen. 

Der Plan war nun, mit den Füßen bis zur Hüfte den Anzug anzuziehen, sich so ins Cockpit zu setzen, Arme und Oberteil so zu platzieren, dass ich den Anzug im Flugzeug bei einer bevorstehenden Notwasserung schnell genug hätte anziehen können. Danach hätte ich die Schwimmweste überzogen, das Rettungsboot an die Schwimmweste befestigt und mich wieder angeschnallt.

Es folgten mehrere Übungen, den Kälteschutzanzug überhaupt und im Flugzeug anzuziehen. In jeden Fall musste in die Handschuhe Talkum, um die Gummihandschuhe anziehen zu können. 3 Minuten hat’s gedauert, dann war der Anzug angezogen.

Die nächsten Tage verbrachte ich damit, dass Verzurr Material zu suchen und zu finden und alles optimiert im Flieger zu verstauen.

Ich musste auch noch kurzfristig mein deutsches Fliegertauglichkeitszeugnis erneuern. Danke an  Paul für den kurzfristige Termin für die Untersuchung.

Eigentlich war keiner der drei Tage ungenutzt.

Noch schnell ein Bild vor unserer ehemaligen Halle am Hungrigen Wolf. Hidden River und die Flying Alligator Ranch warten schon.

Am Freitag um 10:00 sollte es endlich losgehen.